KI-Texte überarbeiten: in 10 Schritten zu mehr Wirkung

Ein kurzer Prompt – und schon spucken ChatGPT und Co. umfangreiche Texte zu jedem beliebigen Thema aus. Doch treffen diese Inhalte wirklich den Nerv Ihres Zielpublikums?

Unser Tipp: Mit ein wenig „Handarbeit“ wird aus KI-Output ein professioneller Text mit Wirkung. Wir zeigen, wie’s geht.



KI-Texte überarbeiten | Apostroph Germany

Prompts so zu formulieren, dass sie zuverlässig und schnell zum gewünschten Ergebnis führen, bleibt eine Herausforderung. GPT-5 etwa erfordert gezieltere und strukturiertere Eingaben, arbeitet mehrschrittig, nutzt größere Kontextfenster und agiert direkter sowie sachlicher als seine Vorgänger. Ein Beispiel.

Einfach und wenig effektiv: „Wie bringe ich ein neues Produkt erfolgreich auf den Markt?“

Bei diesem Prompt fehlt alles, was den Text besonders machen und von der Masse abheben würde.

Optimiert und gezielt: „Erstelle eine sachliche, strukturierte Übersicht für die Markteinführung eines neuen Schulungsprogramms für die Content Creation mit KI. Frage, wenn du weitere Informationen zur optimalen Umsetzung benötigst.

Gliedere die Antwort in vier Bereiche:

  1. Zielgruppenanalyse und Positionierung.
  2. Marketingkanäle und Kommunikationsstrategie.
  3. Launch-Plan (inklusive Pre-Launch, Launch-Event, Post-Launch).
  4. Erfolgskontrolle und KPIs. Nutze Listen oder Tabellen, maximal 1500 Wörter, Schritt für Schritt, klar und direkt formuliert.“

Kurzer Input, schneller Output – und die Qualität?

Geht es um Tempo, liegt die KI vorn. Zumindest mit der Ausgabe des ersten Ergebnisses. Mit kurzen Eingaben erstellen ChatGPT und Co. ganze Artikel, Werbeanzeigen, LinkedIn-Posts oder Produktbeschreibungen. Für viele Unternehmen ist das verlockend: weniger Aufwand, mehr Output. Besonders unter Druck, beispielsweise bei Kampagnen oder im Content-Marketing, ist das ein echter Vorteil.

Ein konkreter Nutzen zeigt sich etwa bei Produkttexten: KI kann bestehende Produktbeschreibungen schnell an neue Features oder Versionen anpassen, sodass der ganze Text nicht neu geschrieben werden muss.

Beispielsprompt: „Bitte ergänze diese Seite über Produkt XYZ mit der neuen Feature XYZ …“

Das gilt auch für (Blog-)Artikel, die zum Beispiel Trends oder Zahlen enthalten, und so auch schneller aktualisiert werden können. Obendrein ist das gut für SEO, weil Suchmaschinen erkennen, dass der Inhalt regelmäßig (und sinnvoll) aktualisiert wird.

Darüber hinaus lassen sich die Applikationen individualisieren. ChatGPT kann zum Beispiel als Zuhörer, Roboter oder Geek agieren. Es ist also wichtig, schon vor der Nutzung ungefähr zu wissen, welcher Output gewünscht ist.

Steht der erste Entwurf, dann fängt die Arbeit meist erst richtig an, denn bei aller Begeisterung gilt: genau hinschauen, prüfen – und nachbessern. Denn so nützlich KI-Tools auch sind: Sie ersetzen keine professionelle Texterstellung und Freigabe. Damit KI-generierte Inhalte wirklich überzeugen, ist eine hingebungsvolle Überarbeitung durch sprachlich geschulte Menschen unerlässlich.

Was die Maschine kann – und warum das hilfreich ist

KI-Textgeneratoren sind ideal für den schnellen Einstieg und das Brainstorming. Sie liefern Vorschläge, bringen Struktur ins Thema und helfen, Schreibblockaden zu lösen. Besonders nützlich ist das in folgenden Situationen:

  • Ideenfindung und Kreativ-Boost: Die Maschine liefert Input und kann als Sparringspartner dienen – mit Headline-Vorschlägen, Einstiegen, Varianten, Metaphern oder Argumentationslinien. 
  • Texte für einfache oder repetitive Anwendungsfälle: Produkttexte, FAQ-Antworten, Metabeschreibungen – standardisierte Inhalte lassen sich effizient erstellen.
  • Zusammenfassungen und Analysen: KI-Tools fassen Inhalte übersichtlich zusammen und helfen, Themen schnell zu erfassen – ideal als Grundlage für die weitere Bearbeitung.
  • Entwürfe für interne Zwecke: Wer eine erste Grundlage braucht, etwa für Briefings oder einen Artikelaufbau, spart mit KI-Zuarbeit wertvolle Zeit.
  • Breitere Beteiligung an der Content-Erstellung: Auch Teams ohne Erfahrung in der Texterstellung können mit KI erste brauchbare Entwürfe erstellen. Das entlastet Kommunikationsprofis und ermöglicht mehr Inhouse-Output.

Allerdings: Je komplexer die Inhalte sind und je stärker die Zielgruppe im Fokus steht, desto wichtiger wird der menschliche Anteil.

Zu FAQs: Fragen und Antworten aus bestehendem Content mit KI generieren. Das ist momentan sehr relevant für den Search Generative Experience (SGE) mit KI-Übersichten und Suche in KI-Tools. FAQs sind sehr nutzerfreundlich und werden bei Suchanfragen immer öfter in KI-Übersichten zitiert werden.

Beispielsprompt: „Bitte erstelle mir FAQs anhand der Informationen in der Produktbeschreibung. Beispiele von sinnvollen FAQs: Welche Vorteile bietet Produkt XYZ? Mit welchen Systemen ist Produkt XYZ kompatibel? Wie lange ist die Lieferzeit? …“ 

Besonders gut eignen sich KI-Anwendungen auch dafür, Ideen zu finden und auszuprobieren. 

Ein Beispielsprompt lautet so: 
„Du bist Marketingexperte. Gib mir drei Ideen für einen Post für produktive Nutzung von KI im Arbeitsalltag einer technischen Redaktion.“

Wir nutzen diesen Folgeprompt: „Erstelle ein Konzept für Vorschlag 3. Füge Beispiele ein und entwirf eine Gliederung inklusive CTA.“  Auf dieser Basis geht es Schritt für Schritt weiter. Die Maschine erstellt, der Mensch steuert! 

analoger Chat-Bot | Apostroph Germany

Das Potenzial von KI-Texten gezielt entfalten

Künstliche Intelligenz bietet spannende Möglichkeiten für die Texterstellung: schnell, skalierbar und sprachlich versiert. Doch damit sie ihr volles Potenzial entfalten kann, braucht es den Feinschliff durch Menschenhand. Missverständliche Prompts, unvollständige Gedankengänge oder lückenhafte Daten führen schnell zu Fehlern. Diese zu erkennen, ist entscheidend: nicht nur, um verlässliche Texte zu erhalten, sondern auch, um den Qualitäts- und Imageansprüchen von Unternehmen gerecht zu werden.

Mit redaktioneller Unterstützung lassen sich typische Herausforderungen gezielt meistern.

  • Faktencheck: KI kombiniert vorhandenes Wissen, kann jedoch nicht immer selbst recherchieren. Mit fachlicher Überprüfung werden Aussagen verlässlich – besonders bei sensiblen oder komplexen Themen.
  • Individuelle Sprache statt Schema F: KI greift auf gelernte Muster zurück. Wer eigene Formulierungen, kreative Bildsprache oder markenspezifische Tonalität wünscht, bringt durch Überarbeitung Persönlichkeit und Profil ins Spiel. Texte, die nach Maschine klingen, fallen bei den Leserinnen und Lesern durch und verderben darüber hinaus die Sichtbarkeit online.
  • Ton genau treffen: Zielgruppenansprache, kulturelle Nuancen oder emotionale Wirkung gelingen mit dem richtigen Feingefühl. Hier punktet die Kombination aus KI-Vorschlag und menschlicher Intuition.
  • Klartext statt Textwüste: KI-Texte neigen zu Redundanzen oder Abschweifungen. Eine gezielte Redaktion sorgt für Struktur, Kürze und Prägnanz – für Texte, die auf den Punkt kommen.
  • Relevanz priorisieren: Was gut klingt, ist nicht immer zielführend. Der menschliche Blick filtert Wichtiges von Belanglosem und stärkt die inhaltliche Wirkung.
  • Sicher kommunizieren: Urheberrecht, Quellenangaben, ethische Standards – all das gehört bei der Nutzung von KI-Texten dazu. Mit entsprechender Sorgfalt bleiben Sie rechtlich und reputativ auf der sicheren Seite.

Fazit: KI-Texte sind ein starkes Fundament – mit redaktioneller Expertise werden sie zu überzeugenden, markengerechten Botschaften.

Für die Erstellung und Überarbeitung von Texten eignet sich das sogenannte RISE-Verfahren besonders gut. Das RISE-Verfahren ist ein strukturiertes Prompt-Framework, das entwickelt wurde, um präzise und zielführende Eingaben für KI-Modelle zu formulieren. Es sorgt für mehr Klarheit in der Interaktion mit der KI und hilft, gewünschte Ergebnisse schneller zu erreichen.

Die vier Elemente des RISE-Verfahrens

Rolle 
Beispiel: „Analysiere als technischer Redakteur die Benutzeroberfläche unserer neuen Softwareversion.“

Input
Beispiel: „Berücksichtige das aktuelle Benutzerhandbuch und die letzten Änderungsprotokolle.“

Schritte 
Beispiel: „Identifiziere Inkonsistenzen, überprüfe die Terminologie und schlage Verbesserungen vor.“

Erwartung 
Beispiel: „Der erstellte Abschnitt über die Benutzeroberfläche für das neue Handbuch ist konsistent und publizierbar und alle offenen Fragen sind schrittweise geklärt.“

Hendrik Rost
„Bereichsleiter Sprache bei Apostroph Germany und seit 2017 im Unternehmen. Seine Leidenschaft gilt allem, was Texten, Editing und Übersetzen angeht – menschgemacht oder künstlich und am besten in Kombination. Neben der Sprache liebt er Familie, Laufen und Canis lupus familiaris!“
Hendrik Rost · Head of Languages, Language Department, Apostroph Germany

So gelingt die professionelle Überarbeitung

Ein KI-Text ist kein Ergebnis. Er ist eine Einladung! Jetzt heißt es weiterzuarbeiten und aus dem generischen Stück einen Text zu machen, der für Ihre Marke spricht. Dafür braucht es klare Qualitätskriterien – und Menschen mit Sprachkompetenz. Kurz gesagt: Die KI liefert das Rohmaterial – der Feinschliff durch Expertinnen und Experten entscheidet über die Wirkung.

Darauf kommt es bei der Nachbearbeitung an:

1. Botschaft und Zielgruppe schärfen

  • Hauptaussage klar formulieren: Was soll hängen bleiben?
  • Kundennutzen statt Features in den Vordergrund stellen.
  • Ton und Sprache auf die Zielgruppe anpassen (Zweck: informieren, überzeugen, aktivieren).

2. SEO und Auffindbarkeit optimieren

  • Hauptkeyword in Titel, Einleitung und H2-Überschriften.
  • 1–2 Nebenkeywords und Synonyme einbauen (für semantische Suche).
  • Meta-Description und snippettaugliche Zusammenfassung ergänzen.

3. E-E-A-T stärken (Experience, Expertise, Authority, Trust)

  • Quellen, Zahlen oder Studien belegen Aussagen.
  • Unternehmensbezug herstellen: Zitate, Abteilungen oder Experten einbauen.
  • Glaubwürdigkeit sichtbar machen – wichtig für SEO und KI-Suchsysteme.

4. Struktur und Lesefluss optimieren

  • Klare Absätze, H2/H3-Zwischenüberschriften, Listen und Fragen einfügen.
  • Logische Übergänge und roten Faden sichern.
  • Einstieg: prägnante Zusammenfassung für Snippets.
  • Abschluss: klarer Call-to-Action (CTA) oder Fazit.

5. Sprache menschlicher machen

  • KI-Floskeln, Wiederholungen und Redundanzen entfernen.
  • Natürliche Formulierungen und lebendige Stilmittel einsetzen.
  • Unternehmenssprache und Markenstimme integrieren (Corporate Wording, Genderregeln).

6. Kürzen, zuspitzen, präzisieren

  • Überflüssige Füllwörter streichen.
  • Lange Sätze auf den Punkt bringen.
  • Jede Aussage prüfen: Bringt sie Mehrwert oder kann sie weg?

7. Lesbarkeit und Verständlichkeit prüfen

  • Aktiv statt Passiv.
  • Kurze Sätze, klare Wortwahl, keine unnötige Fachsprache.
  • Lesbarkeit mit Tools oder internen Guidelines kontrollieren.

8. Faktencheck und Konsistenz sichern

  • Alle Daten, Zahlen, Namen, Marken und Produkte prüfen.
  • Konsistente Schreibweisen (Produktnamen, Abkürzungen, Terminologie) sichern.
  • Plausibilitätscheck: Stimmen die Aussagen wirklich?

9. Multimedia und interne Links ergänzen

  • Bilder, Infografiken oder Videos hinzufügen.
  • Interne Links zu passenden Unternehmensseiten, externe Links zu glaubwürdigen Quellen.
  • Fördert SEO, Nutzerbindung und Sichtbarkeit in KI-Suchsystemen.

10. Finaler Feinschliff und Varianten testen

  • Rechtschreibung, Grammatik, Formatierung prüfen.
  • SEO-Tools oder KI-Such-Previews nutzen.
  • Varianten für Headlines, Einleitungen oder CTAs testen (A/B-Tests oder Team-Feedback).
KI-Textproduktion

Datenschutz bei KI-Textproduktion: Das gilt es zu beachten

Datenschutz ist spätestens seit KI ein Dauerthema in der Content-Produktion. Denn wer mit KI arbeitet, sollte ein paar Grundregeln kennen – besonders bei sensiblen oder unternehmensinternen Daten:

  • keine personenbezogenen Daten eingeben. Namen, Adressen oder interne Infos haben in öffentlich zugänglichen Tools nichts verloren – auch nicht „nur zum Ausprobieren“.
  • Trainingsnutzung prüfen. Viele Tools nutzen Eingaben zur Weiterentwicklung. Business-Versionen mit deaktivierter Trainingsnutzung bieten die meiste Kontrolle.
  • interne Richtlinien beachten. Gibt es Vorgaben zum KI-Einsatz? Falls nicht: lieber zurückhaltend agieren – oder Rücksprache mit den Datenschutzbeauftragten halten. Vor allem: Erstellen Sie eine Übersicht, welche Tools genutzt werden und von wem. Wichtig ist es auch, Chatverläufe als immaterielle Unternehmenswerte zu sichern.
  • Verantwortung bleibt beim Menschen. Auch wenn die KI liefert: Für Inhalte, Fehler und Verstöße haften Sie.

Für sensible oder interne Daten empfiehlt sich der Einsatz lokal gehosteter oder zertifizierter KI-Lösungen.

Fazit: Die Maschine liefert die Basis – der Mensch formt daraus eine überzeugende Botschaft

Ob Marketingtext, Blogbeitrag oder Bericht: Die KI unterstützt beim Einstieg – den Unterschied macht der Mensch: mit klarem Blick, redaktioneller Sorgfalt und Sprachgefühl.

KI spart Zeit und bietet wertvolle Unterstützung. Voraussetzung ist eine Qualitätskontrolle, die den Namen verdient. Wer das Potenzial maschineller Textproduktion nutzt und es mit menschlichem Sprachwissen und -gefühl kombiniert, vereint das Beste aus zwei Welten: Geschwindigkeit und Präzision, Effizienz und Stil.

Setzen Sie auf Linguistinnen und Linguisten mit technischem Sachverstand oder auf Technikerinnen und Techniker mit Sprachverstand. Denn die Applikationen werden anspruchsvoller in der Bedienung: Präzise, gut strukturierte Prompts und mehr Kontext werden wichtiger, oft ist ein schrittweises Vorgehen nötig. Das verlängert die Arbeit, reduziert aber Fehler und liefert fundiertere Antworten.

Gerade bei hochwertigen oder öffentlichkeitswirksamen Inhalten lohnt sich die Investition in professionelle Vor- und Nachbearbeitung – für die Glaubwürdigkeit Ihrer Marke, den nachhaltigen Erfolg Ihrer Kommunikation und nicht zuletzt: für Ihre Leserinnen und Leser.

Sie möchten sicherstellen, dass Ihre KI-Texte halten, was sie versprechen? Wir unterstützen Sie gerne – mit Textoptimierung, die Wirkung zeigt und klingt wie Sie und Ihr Unternehmen.

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