Das Wortbildungssuffix -in dagegen hat einen anderen Stellenwert. Es dient dazu, eine Person als weiblich zu kennzeichnen (Erfinderin).“ Allerdings wird bezweifelt, ob sich alle Geschlechter vom generischen Maskulinum gleichermaßen angesprochen fühlen. Denn weil inzwischen häufig differenzierter gesprochen oder geschrieben wird, ist es nicht immer ersichtlich, ob die Form wirklich generisch gemeint ist oder sich nur auf Männer bezieht.
Doppelnennung: für jede und jeden
Die Doppelnennung hält der Duden selbst für „die höflichste und eindeutigste Variante der sprachlichen Gleichstellung. Sie ist vor allem in der Anrede üblich.“ Nach und nach hat er die rund 12.000 Personen- und Berufsbezeichnungen in seiner Onlineausgabe geändert, sodass die weiblichen und die männlichen Formen jeweils gleichberechtigt dastehen und separat erläutert werden. Schwierigkeiten sieht der Duden dagegen bei manchen Sparformen der Doppelnennung. Sie seien zwar orthografisch korrekt (Kolleg-/-inn-/-en), ließen sich aber nicht gut lesen. Deshalb werde aus pragmatischen Gründen vermehrt von einer regelkonformen Schreibweise abgewichen (Kolleg/innen).
Neue Genderzeichen: für jede*n
Im neuen Dudenband Sprachliche Zweifelsfälle wird zudem detaillierter auf die kreativen Formen, die alle Geschlechter einbeziehen wollen, eingegangen. Es wird beobachtet, dass vor allem der Gender-Stern immer mehr benutzt wird. Der Glottisverschlusslaut, also eine kleine Sprechpause, dient dazu, Binnen-I und Co mündlich auszudrücken (Journalist-innen). Während er früher vor allem im universitären Bereich zu hören gewesen sei, dringe er nun zunehmend in den allgemeinen Sprachgebrauch vor. Kompliziert werde es allerdings, wenn Artikel (der*die), Possessivpronomen (sein*ihr) und Adjektive (schöne*r) mit kreativen Zeichen gegendert würden. Die Frage bleibe, wie sie mündlich wiedergegeben werden können.
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