Neujahrsbräuche weltweit

Der Gänsebraten ist gerade verdaut und die neuen selbstgestrickten Socken von Tante Lisbeth sind diskret ganz unten in der Schublade verstaut, da steht das nächste Großereignis vor der Tür: Silvester. Der zunächst locker und beschwingt daherkommende Tag hat es ganz schön in sich, denn auf ihm lastet die Erwartung an ein ganzes zukünftiges Jahr. Um den Einstieg in Letzteres so geschmeidig wie möglich zu machen, pflegen wir Neujahrsbräuche weltweit. Oft sind sie ein Mix aus Tradition und Aberglaube, Spaß und Hoffnung. Und ob nun auf der Nord- oder Südhalbkugel – überall sind sie damit verknüpft, das Glück der kommenden 365 Tage auf seine Seite zu ziehen. Aber lassen Sie uns konkreter werden:

Neujahrsbräuche Dänemark Apostroph Germany

Dänemark: hoch die Tassen

Schauen wir zunächst bei unseren Nachbarn in Skandinavien vorbei. In Dänemark ist es Tradition, dass man mit seinen Freunden und der Familie das alte Jahr buchstäblich zerbrechen lässt – und zwar in Form von Tellern und Tassen. Hoffentlich altes Geschirr wird vor Haustüren zerschlagen, dass es zuweilen noch bis Flensburg scheppert. Ein Zeichen von Glück und Freundschaft – je mehr Scherben vor der Tür liegen, desto besser! 

Spanien: Schlag auf Schlag

Im Gegensatz dazu schon fast gediegen ist der Neujahrsbrauch der Spanier. Dort ist es in der Silvesternacht Tradition, pünktlich um Mitternacht mit jedem Schlag der Kirchenglocken eine Weintraube zu essen – insgesamt zwölf Stück, eine für jeden Monat des neuen Jahres. Wer es schafft, die Trauben im Takt der Glockenschläge zu verzehren, dem ist das Glück sicher! Für die, die sich beim schnellen Traubenkauen verschlucken, bleibt als Trost noch ein Vino tinto.

Italien: alles zum Fenster rausschmeißen

Die Italiener möchten sich zunächst von ihren Altlasten befreien, um sauber und aufgeräumt ins neue Jahr zu starten. Dafür entsorgen sie ihr altes Mobiliar – Sessel, Stühle oder auch Tische landen auf der Straße, um Platz für Neues zu schaffen. Mamma mia! Man stelle sich dazu ihr mediterranes Temperament vor … Zum Glück hat sich diese Tradition heutzutage oft auf symbolische Gesten reduziert.

Neujahrsbräuche Rumänien Apostroph Germany

Rumänien: Weisheit von der Weide

In Rumänien verschwinden die Bauern zum Jahreswechsel in den Stall und flüstern ihren Kühen gutgemeinte Neujahrswünsche ins Ohr. Anschließend warten sie gespannt, ob die vierbeinigen Orakel gelassen bleiben. Zeigt die Kuh Ruhe, steht ein gutes Jahr bevor, wird sie hingegen nervös, sind die Aussichten durchwachsen. Wahre „Muhgie“!

Griechenland: Glücksbiss

In Griechenland beginnt das neue Jahr mit einer köstlichen Tradition, die den Gaumen erfreut und das Schicksal herausfordert: Am 1. Januar wird feierlich das Vasilopita, ein reichhaltiges Brot, das mit einer Mischung aus Zimt und Vanille verfeinert ist, angeschnitten. Doch Achtung! In einem der Stücke versteckt sich eine Münze. Wer das Glück hat, auf das begehrte Stück zu beißen, darf sich auf Wohlstand und Segen im kommenden Jahr freuen. 

China: böse Geister, verzischt euch! 

Das Feuerwerk, wie wir es in Deutschland ebenfalls kennen, ist ein universelles Ritual – doch manch einer mag im Böller- und Knallfroschgetümmel seine tiefere Bedeutung vergessen haben, und zwar die Vertreibung der bösen Geister. So dient das Feuerwerk auch in China nicht nur dem Spektakel, sondern vertreibt seit Jahrhunderten das Böse. Denn wer will schon ein neues Jahr mit alten Dämonen starten? Also knallen, bis die Plagegeister verschwinden!

Neujahrsbräuche Brasilien Apostroph Germany

Brasilien: der Stoff, aus dem die Träume sind

In Brasilien hängt das Glück in der Silvesternacht am seidenen Faden. Genauer gesagt: Die Farbwahl der Unterwäsche entscheidet darüber, was das Schicksal im kommenden Jahr bereithalten könnte. Wer auf leidenschaftliche Romanzen hofft, greift zu rotem Stoff. Ein sattes Gelb verheißt hingegen Reichtum und Weiß steht für den inneren Frieden. Da wird die Wahl der Unterhose plötzlich zur Lebensentscheidung: Liebe, Geld oder Harmonie?

Schottland: mit dem Fuß in der Tür

In Schottland feiert man „Hogmanay“, ein Fest, das tief in keltischen Traditionen verwurzelt ist. Hier kommt es auf das „First-Footing“ an: Der erste Besucher nach Mitternacht ( = first-foot) bringt symbolische Geschenke wie Kohle, Brot und Whisky – ein Trio für Wärme, Nahrung und Wohlstand. Dunkelhaarige Gäste sind dabei besonders willkommen, denn sie gelten als Glücksbringer.

Kolumbien: um den Block mit gepackten Koffern

In Kolumbien wird das neue Jahr mit einem wahren Sprint ins Abenteuer begrüßt: Die Feiernden packen Koffer und rennen um den Block. Dieses lustige Ritual steht symbolisch für die Sehnsucht nach Reisen und neuen Entdeckungen im kommenden Jahr. Warum also Reiseführer wälzen, um das Fernweh zu entfachen, wenn es das Runner‘s High gibt?

Neujahrsbräuche Rumänien Apostroph Germany

USA: Sprung ins kalte Wasser

Auf körpereigene Glückshormone setzt man auch in den USA, um das neue Jahr einzuläuten. Und zwar mit dem „Polar Bear Plunge“. Dabei stürzen sich Wagemutige in eisige Gewässer, um die alte Zeit hinter sich zu lassen und erfrischt ins neue Jahr zu starten. Die Kälte durchdringt sofort jede Faser des Körpers, doch die freigesetzten Endorphine sorgen für ein Hochgefühl, das das Frostige schnell vergessen macht. Und nebenbei verhilft der Sprung ins kühle Nass wieder zu einem klaren Kopf.

Ob zerschlagene Teller in Dänemark, blitzschnell verschlungene Trauben in Spanien oder farbenfrohe Unterwäsche in Brasilien – all diese Bräuche zeigen, wie tief kulturelle Traditionen in unserem Leben verwurzelt sind. Sie erzählen Geschichten, spiegeln Werte wider und verbinden uns mit unseren Mitmenschen.
Für uns als Sprachdienstleister ist genau dieses Verständnis entscheidend. Denn Sprache ist nie losgelöst von Kultur – sie ist das Medium, durch das Traditionen, Überzeugungen und Ideen Ausdruck finden. Indem wir nicht nur Worte, sondern auch ihre kulturellen Kontexte verstehen, können wir sicherstellen, dass Botschaften auf allen Ebenen ankommen.
Mit diesem Anspruch freuen wir uns darauf, auch im kommenden Jahr Ihre Inhalte und Visionen sprachlich und kulturell auf den Punkt zu bringen. Kommen Sie gut rüber!

Nadja Plaßmann
„Ich mag gern Kurzgeschichten und lange Spaziergänge. Außerdem neige ich zum Wurzelschlagen, wünsche mir aber bisweilen Flügel. Seit 2006 korrigiere und texte ich mit Akribie, Anspruch und Aussagekraft.“
Nadja Plaßmann · Language Consultant, Apostroph Germany

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