Nein Pascal, ich denke nicht.

Wie jetzt, was genau? Tja, das fragen wir uns hin und wieder auch. Schauen Sie doch mal in die Liste der zehn Kandidaten für die Wahl des Jugendworts des Jahres 2024 vom Langenscheidt-Verlag, dann lichtet sich der ein oder andere Schleier.

Gewinner des letzten Jahres war das Wort „goofy“, was eine tollpatschige, alberne Person oder Verhaltensweise beschreibt. Auch in diesem Jahr sind wir sehr gespannt, welcher Begriff das Rennen macht. Hier finden Sie die Begriffe, die 2024 zur Wahl stehen:

Jugendsprache

Akh – Anrede für einen Freund, möglicherweise arabischen Ursprungs. Zum Beispiel: „Was geht morgen, Akh(i)

Aura – bezieht sich auf die persönliche Ausstrahlung oder den Status, oft scherzhaft verwendet. Zum Beispiel: „Wenn du denkst, es gibt keine Stufe mehr und stolperst. -5000 Aura.“

Digga(h) – Anrede für einen Kumpel oder Freund. Zum Beispiel: „Digga, was geht?“ oder „Das war so krass, diggah!“

Hölle nein – drückt starke Ablehnung aus, ähnlich dem englischen „Hell no“. Zum Beispiel: „Am Samstag um 8 aufstehen? Hölle nein!“

Nein Pascal, ich denke nicht – ein Ausdruck der Ablehnung, besonders wenn jemand unrealistische Erwartungen hat. Zum Beispiel: Wenn er oder sie sagt, dass du dich als erstes melden und die Dates planen sollst – „Nein Pascal, ich denke nicht.“

Pyrotechnik – ein Ausdruck der Unterstützung für den Einsatz von Pyrotechnik bei Sportveranstaltungen. Zum Beispiel: „Pyrotechnik! Ist doch kein Verbrechen. Wir werden dafür kämpfen!“

Schere – möglicherweise eine Referenz zu einem Spielbegriff oder einer Aktion in Fortnite. Zum Beispiel: „Gestern Fortnite gespielt, aber musste die Schere heben.“

skate teens

Talahon – vermutlich ein Insider-Begriff oder eine lokale Referenz. Zum Beispiel: „Mit meiner Brusttasche fühle ich mich heute wie ein Talahon.“

Yolo – kommt Ihnen bekannt vor? Kein Wunder. Yolo war schon 2012 Jugendwort des Jahres. Es steht für You Only Live Once. Zum Beispiel: „Gestern mein ganzes Gehalt für Bubble Tea und Klamotten ausgegeben. Yolo.“

Yurr – Begrüßung und Einleitung einer Frage. Zum Beispiel: „Yurr! Was ging am Wochenende?“

Hier geht’s direkt zum Voting!

Und, haben Sie auch nur ein einziges dieser Wörter schon mal in freier Wildbahn gehört? Vermutlich zumindest Diggah, nicht wahr? Machen Sie sich keine Sorgen, wenn das alles völlig an Ihnen vorbeigegangen ist. So jugendlich wir uns dann und wann auch fühlen – hier sind wir nicht die Zielgruppe, sondern nur außenstehende Beobachter (die ggf. auch mit dem Kopf schütteln dürfen).

Das Interesse an der Wahl ist jedes Jahr wieder groß, und zwar ganz unabhängig von der Zielgruppe. Es stellt sich jedoch immer wieder die Frage, wie realistisch diese Worte und ihr Gebrauch denn wirklich sind. In diesem Jahr ist es tatsächlich so, dass meine Kinder, beide sowas von Zielgruppe, kaum eins der Wörter kennen und den Rest albern finden. Außer, Sie ahnen es, vielleicht noch Diggah. Das ist ja fast schon Grundwortschatz.  Wie bei allem ist es wohl eine Frage des Blickwinkels, eventuell auch der Region und nicht zuletzt der Altersgruppe innerhalb der weiten Range der Teenager, ob diese Begriffe nun aus der Luft gegriffen sind oder nicht. Und Sprache ist nun mal im Wandel und wird personen- und kontextabhängig ganz unterschiedlich genutzt. Spannend bleibt das Thema auf jeden Fall – auch wenn es aus Sicht der innovativ abgeschlagenen Erwachsenen vielleicht nur für einen irritierten Lacher gut ist.

Wir jedenfalls bleiben gespannt, wer es in diesem Jahr auf Platz 1 schafft, und halten Sie natürlich wie immer auf dem Laufenden!

Haben Sie Fragen rund die Themen Sprache und Corporate Language oder benötigen Sie Unterstützung bei der Erarbeitung eines Styleguides?

Gerne beantworte ich Ihre Fragen oder stelle Ihnen Apostroph Germany und unsere Leistungen in einem persönlichen Gespräch vor.
Tamara Weßel
Operative Geschäftsleitung
Tamara Weßel

Gemeinsam Ziele erreichen

  • Sprachintelligenz

    Unsere Language Technology Experts sorgen für den cleveren Einsatz von Technologien, sodass Mensch und Maschine auf intelligente Weise harmonieren.
  • Wir sprechen Ihre Sprache

    Je nach Projekt stellen wir gezielt Teams aus internen und externen Expertinnen und Experten zusammen, die Ihre Corporate Language umsetzen.
  • Partnerschaftliche Zusammenarbeit

    Mit vielen Kundinnen und Kunden verbindet uns eine langjährige Partnerschaft. Neben der Qualität schätzen sie unsere Werte wie Zuverlässigkeit, Transparenz und Fairness.